Collecting
1.5 million paper crane project
Ich
bin ein Dozent des Simon Wiesenthal Center Museum für Toleranz. Irgendwann
vor zwei Jahren, fiel einem meiner Kollegen etwas Sonderbares an den Computer im
Bereich der Holocaust-Ausstellung auf: „Es ist komisch, immer wenn ein
Besucher eine `Passportcard´ in den Computer steckt, um die darauf gespeichert
Daten über unterschiedliche Kinder zu erfahren, wird automatisch die
Biographie eines bestimmten Jungen gedruckt.“ Das interessierte mich natürlich
und ich nahm mir ebenfalls eine solche Passportkarte, um am Computer einen
Ausdruck über den Jungen zu bekommen. Ich begann zu lesen und fand seine
Namen heraus. Er war elegant gekleidet und sah sehr gut aus. Er muss aus
einer wohlhabenden Familie stammen. Er
war der Jüngste von vier Geschwistern und lebte mit seiner Familie in Paris
in Frankreich. Nach der Verhaftung wurde die Familie getrennt. Ein Teil der
Familie wurde nach Buchenwald gebracht. Er
und seine Großmutter kamen nach Auschwitz. Er war einer von zwanzig
Kindern, die für grausame medizinische Experimente missbraucht wurden. Im
November 1944 wurden all diese Kinder in das KZ Neuengamme bei Hamburg gebracht
und mit einer Injektion Morphin ermordet. Beim
Lesen der Geschichte standen mir die Tränen in den Augen. Es stieg
einerseits Wut in mir auf und anderseits fühlte ich eine ohnmächtige
Trauer. Ich konnte mich einfühlen, was es bedeuten müsse, separiert
von Eltern und Geschwistern in ein Vernichtungslager verschleppt zu werden. Sie
werden geweint und nach ihren Eltern gerufen haben, doch niemand antwortete.
Niemand hat sie gerettet. Hatten die SS-Männer keine Kinder? Sagten diese bösen
Menschen frühmorgens Aufwiedersehen
zu ihren eigenen Kindern und taten kurz darauf grausame Dinge mit Kindern im
selben Alter? Wie können Menschen andere Menschen derartig demütigen?
1.5 Millionen Kinder wurden während Holocaust ermordet, nur weil sie jüdisch
waren. Ich möchte zeigen, was die Zahl 1.5
Millionen bedeutet! Der
Holocaust endete vor 65 Jahren. Jedoch gibt es heute erneut Verbrechen gegen die
Menschheit. Es gibt Genozide in Darfur oder North Korea. Viele Kinder werden als
Soldaten in Myanmar missbraucht. Kinder leben auf Mülldeponien auf den
Philippinen. Kinder werden in vielen Ländern durch Arbeit ausgebeutet und
als Sklaven gehalten. Wann können diese Kinder zur Schule gehen um zu
lernen, zu lachen, zu spielen und um ihre Freiheit zu genießen? Wann wird
diese Ungerechtigkeit ein Ende habe? Laut der japanischen Legende, wir ein
Wunsch in Erfüllung gehen, wenn man eintausend Papierkraniche gefaltet hat.
Der Kranich ist ein Symbol des Friedens. Ich habe mich dazu entschlossen, mit
dem Falten von 1.5 Millionen Kranichen ein Zeichen zu setzen. Bisher
habe ich 200.000 Kraniche gefaltet, eingerechnet 3000 von Überlebenden des
Atombombenabwurfs über Nagasaki und 4000 von Hiroshima. In diesem Kontext möchte
ich insbesondere einer Grundschule danken, welche sich im vom Atombombenabwurf
betroffenen Zentrum Hiroshimas befindet. Jeder
möchte einen Platz auf dieser Welt haben. Das Projekt beginnt winzig klein
– ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wie auch immer, aus einem
Tropfen Wasser kann ein Ozean werden. Möchtest du dich für den Erhalt
von Frieden einsetzen und die Welt zum Positiven verändern? Du kannst
dieses Projekt unterstützen indem du Papierkraniche faltest. Das
Projekt wird unterstützt von einem japanischen Magazin, was über die
Hintergründe berichtet hat. Seither senden Menschen Papierkraniche.
Weiterhin war ich im Januar 2008 als Gastdozent an der AAJUW
(American Association of Japanese University Women), die
mein Friedensprojekt seither sponsern. Shalom
unto you! Mamiko
Channah Yamamoto |